Morbiac-Formation

Über dem Richthofen-Konglomerat folgen die grünlich-grauen, knolligen, mergeligen Kalke der Morbiac-Formation. Die Kalke weisen einen hohen Anteil an pflanzlichen Überresten auf. Der Ablagerungsraum der Sedimente war flachmarin mit relativ trübem Wasser. Die reichlich vorhandenen pflanzlichen Überreste zeigen eine relative Festlandsnähe an. [Stingl 1998]

Abbildung 6.18:
Morbiac-Formation;
a) Im unteren Bereich treten Kalkmergel im Wechsel mit ein paar Kalksteinbänken auf. (Aufschluss 17);
b) Im oberen Bereich dominieren die Kalksteine. Die Kalkmergel fehlen dort fast vollständig.

Im Kartiergebiet besteht die Morbiac-Formation aus gebankten Karbonatbänken und Kalkmergeln. An der Basis dominieren die Kalkmergel (Abb. 6.18a). Im Top sind die Kalkmergel praktisch nicht mehr vorhanden, dort besteht die Formation nur aus Kalksteinbänken (Abb. 6.18b).

Die Kalkmergel haben auf Grund eines sehr hohen organischen Anteils eine dunkelgraue bis schwarze Färbung. Frisch angeschlagen zeigen sie einen deutlich bituminösen Geruch. Die einzelnen Kalkmergellagen sind wenige Millimeter bis einen Zentimeter mächtig. Die Schichtung ist deutlich ausgebildet.

Die Kalksteine sind auf Grunde des geringeren organischen Anteils etwas heller und zeigen eine graue bis dunkelgraue Färbung. Aber auch innerhalb der Kalke lassen sich pflanzliche Überreste finden. Abbildung 6.19 zeigt solche Überreste in typischer Größenverteilung. Meist handelt es sich um Partikel von Millimetergröße, selten von mehreren Millimetern. Überreste, die deutlich größer als 1 cm sind, konnten nicht gefunden werden. Von den pflanzlichen Überresten abgesehen, treten keine weiteren (makroskopischen) Fossilien auf. Die Schichtung ist nicht so deutlich ausgeprägt wie bei den Kalkmergeln, aber immer noch deutlich sichtbar. Ursächlich hierfür ist, dass die einzelnen Kalksteinbänke oftmals eine knollige Ausprägung und/oder eine wellige Oberfläche besitzen. Die Mächtigkeit der einzelnen Bänke schwankt zwischen 5 und 30 cm.

Die Morbiac-Formation bildet zusammen mit der Contrin-Formation die erste Steilstufe des oberen Rosengartens. Die Mächtigkeit der Formation liegt bei 25 – 40 m.

Abbildung 6.19:
Morbiac-Formation;
Kalkstein mit pflanzlichen Überresten.